Oft schreibt die Bebauungsvorgabe dem zukünftigen Hausbesitzer die Bauform des neuen Hauses vor. Daneben beeinflussen das Finanzbudget, die räumlichen Gegebenheiten, die Erfordernisse an das zukünftige Wohndomizil sowie die Intuition des Architekten und des Bauherren die Bauform. Stadt-, Land-, Allein- oder Reihenhauslage, Passiv- oder Niedrigenergiehaus, Ein-, Zwei- oder Mehrfamilienhaus, Einflussfaktoren für die Bauform gibt es en masse. Ist die Entscheidung über die Bauform gefallen, geht es an die sorgfältige flächenmäßige Planung des Objekts. Das neue Haus soll allen Bewohnern genug Platz zum Leben einräumen. Nach der Berechnung des Grundrisses werden die generierbaren Wohnflächen ermittelt. Dabei sollte man heute schon an morgen denken und die zukünftigen Erfordernisse an das Haus beachten. Der Grundriss ist optimal, wenn die Zuordnungen, Raumgrößen sowie die Wegführungen die Lebensgewohnheiten der zukünftigen Hausbewohner abbilden. Später erleichtern die durchdachte Dimensionierung und Einteilung die Tagesabläufe ungemein, sodass das Haus schnell zur Heimat werden kann. Eine Heimat, in der die Bewohner gemeinsam alt werden wollen, gemeinsame Aktivitäten unternehmen und dennoch über genügend Freiraum und individuelle Rückzugsorte verfügen können.
Die Planung des Grundrisses teilt das Haus meist in die Bereiche
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Diele mit Eingang, Garderobe und Treppe,
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Wohn- und Essbereich im Erdgeschoss und
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Kinderzimmer, Arbeitszimmer sowie Schlafbereich im Obergeschoss ein
Dabei sollte der Eingangsbereich genügend groß dimensioniert sein, um der Garderobe einschließlich der Schuhe, einem Kinderwagen und von Fall zu Fall auch einer zukünftigen Gehhilfe genügend Platz bieten zu können. Trendy sind großzügige Wohn- und Essbereiche. Sie können allerdings durch bestimmte Raumteiler, Schiebetüren, halbhohe Zwischenwände o.ä. so präpariert werden, dass der große Raum individuell separierbar ist.
Individualität, Kollektivität, Flexibilität
Im gewissen Umfang haben die Bauherren in dieser Planungsphase noch zahlreiche Möglichkeiten. Sind alle Räume in der richtigen Größe geplant? Sind die Flure groß genug? Besitzt die Küche viel Arbeitsfläche, kurze Wege und dennoch genügend Bewegungsfreiheit? Wir sie offen oder separat eingeplant? Werden zwei Bäder dem Familienfrieden zuträglicher sein als ein einzelnes Badezimmer? Das sind Fragen über Fragen, manche stellen sich erst im Nachhinein. Wer sich genügend Spielraum in dieser Planungsphase lässt, kann der Zukunft gelassen ins Auge blicken. Für die Bemessung der Raumgrößen gibt es hilfreiche Berechnungsgrundlagen. Nach den DIN 277, DIN 283 und Wohnflächenverordnung gilt beispielsweise, dass Flächen unter Dachschrägen nur bei der lichten Raumhöhe ab 2 m voll einplanbar sind. Terrassen und Balkone können im höchsten Fall zur Hälfte und fensterlose Garagen überhaupt nicht in die Wohnflächenberechnung einbezogen werden. Die Bauplaner sollten bestimmte Mindestgrößen beachten, um sowohl die beste Wohnqualität als auch die gediegene Gesamterscheinung des neuen Hauses zu generieren:
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Wohn- und Essbereich 30 bis 40 m²,
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Küche mind. 10 m², moderne Kochinseln benötigen das Doppelte,
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Schlafzimmer 18 m², bei separatem Ankleidezimmer genügen 15 m²,
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Kinderzimmer 15 bis 20 m² und
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Bad ab 10 m², je größer, je eher liegt man im Trend zur Wellness-Oase
Die Gestaltung der Briefkastens oder beim Mehrgenerationenhaus der Briefkastenanlage vor oder am Haus ist ebenfalls überlegt zu planen. Die Gestaltung trägt zum Gesamteindruck des Hauses ebenso maßgeblich bei wie ihre praktische Notwendigkeit und ihr Nutzen. |