Ganz besonders in der deutschen Gesellschaft hat in den letzten Jahrzehnten eine zunehmende Veränderung des Bewusstseins stattgefunden. Mit dem deutschen Wirtschaftswunder entwickelte sich einige Zeit nach dem zweiten Weltkrieg eine Denkweise, die auf immer mehr Leistung, Power und Pracht ausgerichtet war. Dies war kein Wunder, waren doch die Jahre während des Krieges und die Zeit danach geprägt durch Verzicht und Sparsamkeit. Nach US-amerikanischem Vorbild setzte eine zunehmende Kapitalisierung der Lebensstile der Deutschen ein. Verzicht wurde lange genug an den Tag gelegt, nun sollten alle erdenklichen und erschwinglichen Luxusgegenstände her. Autos, Elektrogeräte, exotische Nahrungsmittel etc. Ein neues Lebensgefühl und nie dagewesene Möglichkeiten beglückten die Menschen. Mit dem neuen Lebensstil kamen in der Welt und auch in Deutschland neue Probleme zum Vorschein. Die Ausbeutung der Ressourcen des Planeten. Energiefressende Autos, Haushaltsgeräte und Häuser, die beinahe eigene Kraftwerke für den stetigen Betrieb benötigten. Die Zeichen der Zeit erkannt, beginnen die Deutschen nunmehr nicht nur bei ihren Autos und Elektrogeräten zu mehr Energieeffizienz zu tendieren, sondern auch die Mittelpunkte ihres Wirkens und Lebens, ihre heimischen vier Wände, zu wahren Energiesparwundern zu machen.
Modernes energiesparendes Modell
Der Begriff Energieeffizienzhaus ist dabei der Oberbegriff für eine neue Art und Weise, Energie für und durch das eigene Haus zu gewinnen. Es gibt innerhalb dieses Oberbegriffs noch feinere Differenzierungen bis hin zu sogenannten Ultra-Energieeffizienzhäusern, für die sich der patentierte Begriff Drei-Liter-Haus durchgesetzt hat. Die Energieeffizienz von Häusern lässt sich leicht berechnen. Normalerweise wird der Energieverbrauch in Kilowatt/Stunde berechnet. Drei-Liter-Häuser zum Beispiel werden so genannt, weil sie umgerechnet mit der Menge von drei Litern Heizöl pro Zeiteinheit auskommen. Energieeffizienzhäuser erreichen ihre geringe Sparsamkeit durch ein ausgeklügeltes System verschiedener Techniken, mit denen die Beheizung der Räume und sonstige energiebedürftige Faktoren in größtmöglicher Effizienz reguliert werden. Letztlich fungiert das energieeffiziente Haus durch seine Eigenschaften als eigenes Kraftwerk, das kaum auf externe Energiequellen angewiesen ist. Solche externen Energiequellen unterscheiden sich nicht von konservativen Häusern und ihren Energiequellen, müssen aber in wesentlich geringerem Maße eingesetzt werden. Nur in längeren Perioden schlechten Wetters ohne Sonneneinstrahlung muss auf solche herkömmlichen Quellen zurückgegriffen werden.
Die Sonne als Kraftwerk
Das Herz eines jeden Energieeffizienzhauses ist die Sonne, beziehungsweise die Solartechnik zur Nutzung der Sonnenenergie. Da die Sonne immer da ist und sich dies in den nächsten fünf Milliarden Jahren auch nicht ändern dürfte, beziehen Energieeffizienzhäuser mit ihrer Solartechnik damit die zuverlässigste und kräftigste aller erdenklichen Quellen für ihre Energiegewinnung. In sonnenreichen Wetterperioden bezieht das Haus seine komplette Energie direkt über die Sonne und lädt gleichzeitig den Energievorrat für kommende Stunden und Tage ohne Sonneneinstrahlung auf. Energieeffizienzhäuser sind damit langfristig hinsichtlich der Nebenkosten eine wahre Sparquelle. Vor allem aber tut man sich und der Umwelt einen Riesengefallen. Die Zeiten der Ausbeutung der Erde durch den Menschen sind damit vorbei. |