Briefmarken sind noch immer - trotz der fortschreitenden Digitalisierung - aus unserem Alltag kaum wegzudenken. Mit den vielfältigen Motiven und Formen stellen sie auch ein beliebtes Sammelobjekt dar. Doch seit wann gibt es Briefmarken eigentlich?
Wann wurde die erste Briefmarke herausgegeben?
Bevor die erste Briefmarke herausgebracht wurde, gab es bereits zahlreiche Vorläufer. Bereits 1653 schuf der Franzose Jean-Jacques Renouard de Villayer ein "Billet de port payé", ein Gebührenstreifen aus Papier. Dieser wurde mit Faden oder Klammer an dem Brief befestigt. Auch in London wurde ab 1680 ein Einheitspreis für lokale Post entwickelt, die Briefe wurden ebenfalls mit einer Marke freigemacht. Die erste offizielle Briefmarke kam aber erst 1840 heraus. Auch hier war die Grundidee, dass der Absender das Briefporto entrichten müsse und nicht etwa der Empfänger. Doch erst jetzt wurde das Porto so weit gesenkt, dass auch Leute mit weniger Einkommen - und nicht etwa nur das reiche Bürgertum - Briefe versenden konnten. Als Urheber der heutigen Briefmarke gilt der Brite Sir Rowland Hill. Dieser war von der britischen Regierung mit einer Reformierung des englischen Postwesens betraut worden und schlug vor, Briefmarken einzuführen, um sämtliche Arbeitsprozesse zu erleichtern. Am 6. Mai 1840 kam die weltweit erste aufklebbare Briefmarke mit dem Konterfei der Königin Victoria heraus. Der Wert betrug einen Penny, diese Marke wird daher von Sammlern als "One Penny Black" bezeichnet. Schon bald zogen andere Länder nach und die Briefmarke war rasch auf der ganzen Welt in Gebrauch. Die erste Briefmarke, die in Deutschland herausgegeben wurde, war der "Schwarze Einser", der 1849 erstmalig in Bayern verwendet wurde. Im Laufe der Zeit entstanden auch Sondermarken und Markenreihen. Bedingt durch die wachsende Anzahl an Briefmarken entwickelten sich diese schnell zu einem begehrten Sammelobjekt und auch heute noch gibt es zahlreiche Philatelistenvereine.
Die Briefmarke heute
Auch das Internet und die fortschreitender E-Mail-Versand hat den Briefmarken wenig anhaben können. Mittlerweile kann man sich seine persönlichen Briefmarken sogar selbst im Internet gestalten. Hierbei kann der Kunde ein eigenes Motiv hochladen und ab einer Mindeststückzahl sich diese nach Hause schicken lassen. Bis heute sind die Briefmarken ein beliebtes Sammelobjekt geblieben und besonders zu speziellen Ereignissen freut man sich über schön gestaltete Sondermarken. Und es geht doch nichts über einen handgeschriebenen Brief mit einer schönen Marke, den man aus dem Briefkasten holt... |