Werden Briefkästen lackiert verkauft, so sind diese zum größten Teil weiß. Erhältlich sind unterschiedliche Weißtöne, zum Beispiel das so genannten Verkehrsweiss oder Cremeweiss. Am weit verbreitesten ist die Farbe RAL 9016 weiß. Weiss ist neutral und passt gut zu anderen baulichen Elementen, wie Türrahmen und Fensterrahmen sowie Eingangstüren. Auch hochwertige weisse Briefkästen können, anders als Edelstahlkästen, nach einigen Jahren durch starke Sonneneinstahlung vergilben. Also sollte ein weißer Briefkasten nach Möglichkeit wettergeschützt montiert werden, zum Beispiel unter einem Vordach oder Garagendach. Bei regelmäßiger Pflege der Oberfläche kann auch die weiße Farbe geschützt werden. Auf der Seitenliste der Gesamtübersicht erhalten Sie zu den verschiedenen Modellen und Farben weitere nützliche Erläuterungen. |
Ein weißes Haus mit schwarzem Schieferdach ist auch in einer Neubausiedlung etwas nicht Alltägliches, besonders wenn zu diesem auffälligen Kontrast auch noch die Fensterrahmen und die Haustür in pechschwarz hinzukommen. Bei unseren neuen Nachbarn, die offensichtlich in einigen Tagen einziehen wollten, konnten wir seit einigen Wochen täglich eine ungewöhnliche Entwicklung beobachten. Noch ganz ungeniert bestaunten wir den Verlauf. Wir, das waren all unsere Nachbar-Bewohner aus der knapp 20 Einfamilienhäuser umfassenden Anliegerstraße, die sich bis dato nicht näher bekannt waren. Dass wir nun allabendlich zusammenkamen, um das architektonisch hypermodern konzipierte Einfamilienhaus zu begutachten, war ein Novum und belebte den seit Jahren stockenden Kennenlernprozess der Straßengemeinschaft. Ein schöner Nebeneffekt!
Der Einzug
Wir hatten es schon Schachbretthaus getauft, als die neuen Eigentümer tatsächlich mit einer schwarzen Limousine, gefolgt von einem weißen Sportwagen mit schwarzem Verdeck, auf ihre frisch verlegte Einfahrt einfuhren. Meine Frau und ich standen neugierig hinter den Gardinen und schüttelten ziemlich verständnislos den Kopf. Der grünliche Umzugswagen bescherte uns dann einen kleinen Farbfleck vor dem Anwesen und erzeugte eine angenehme Farbnuance, zu dem schon fast blendenden Gegensatz, denn die grellweißen Klinkersteine der Fassade leuchteten bei schrägem Sonneneinfall stark. Zumal ein rundum laufender schwarzer Streifen aus dem gleichen Klinkermaterial ebenfalls eine kontrastierende Absetzung erreicht. Wir unkten, ob die neuen Besitzer wohl auch passend zu ihrem Haus bekleidet wären, stellten aber erleichtert fest, dass ihr Faible für Schwarz-Weiß scheinbar nicht in ihrer Bekleidung ihre Vollendung fand. Unser lieb gewonnenes tägliches Ritual unserer Gemeinschaft, das Nachbargrundstück eingehend zu inspizieren, konnten wir selbstverständlich nicht mehr weiterführen. Dennoch erhielten wir ab diesem Tag recht häufig unangekündigten Besuch unserer wissbegierigen Nachbarn, die schon fast Freunde geworden waren.
Das i-Tüpfelchen
Nach einigen Wochen war auch das Haus vis-à-vis kein Ereignis mehr. Einige Bekanntschaften überdauerten und festigten sich gar über die Phase des gemeinsamen Interesses an dem weiß-schwarzen Phänomen von gegenüber hinaus. Dennoch beobachteten wir einige Schmankerln, die die stringente Form komplettierten. Ein weißer frei stehender Briefkasten, Blumenschalen in schwarz mit weißen Moosröschen bepflanzt und als Tüpfelchen auf dem i eine glänzende tiefschwarze runde Klingel auf der weißen Fassade. Überrascht waren wir dann doch, dass uns die Neuen zu ihrer Einweihungsfeier einluden. Sie gingen von Haus zu Haus, stellten sich artig vor und baten zu einem kleinen Empfang, der so klein natürlich nicht war. Ein passendes Einweihungsgeschenk war in großer Einigkeit schnell gefunden worden. Jeder brachte einen bunt bepflanzten Blumentopf mit. Circa 20 Primeln, Stiefmütterchen oder Geranien in allen möglichen Farben schmücken nun das streng durchgestylte Haus und geben ihm ein hinreißendes Flair. |