Die Frage was Bauherren beim Hausbau in Eigenleistung selber übernehmen können, beantwortet sich oft schon alleine dadurch, inwieweit der Häuslebauer qualifiziert ist, um handwerklich selbst mit Hand beim Bauen anzulegen. Selbstverständlich wird ein Handwerker, der ohnehin bei seiner täglichen Arbeit mit bauhandwerklichen Tätigkeiten betraut ist, mehr Qualifizierungen mit bringen, wie dies bei einem kaufmännisch tätigen Bauherrn der Fall ist. Dennoch ist es auch Ungeübten und weniger Qualifizierten möglich, bei sehr vielen Baugewerken selber tatkräftig mitzuhelfen. "Muskelhypothek" wird die Eigenleistung oft auch in der Branche genannt. So ist die sogenannte Muskelhypothek als eine der Bezeichnungen für Eigenleistung beim Hausbau oft ein wichtiger Faktor, um durch den Einsatz der eigenen Muskeln beim Hausbau Geld zu sparen. Denn bereits beim Aushub der Baugrube, vorausgesetzt das Haus wird unterkellert, kann der Häuslebauer einiges einsparen. Wenn es sich dabei auch oft nur um Hilfsverrichtungen handelt, die von den Bauherren selber gemacht werden können, bedeuten sie dennoch ersparte Lohnkosten. Somit hilft es schon in dieser frühen Phase des Bauens, wenn der Bauherr bei Vorbereitungsarbeiten auch selber Hand anlegen kann.
Massivhaus, Fertighaus oder Bausatzhaus?
Selbstverständlich spielt es beim Hausbau eine entscheidende Rolle in welcher Bauweise das Häuschen denn wohl erstellt werde soll? Hier gibt es bekanntlich verschiedene Möglichkeiten, wobei dem Massivhausbau nach wie vor immer noch die bedeutendste Rolle zukommt. Ebenfalls entscheiden sich viele Bauherren auch für den Fertighausbau, wohingegen das Bausatzhaus eher ein Nischenprodukt beim Hausbau darstellt.
Beim Massivhausbau bei den meisten Gewerken Eigenleistungen möglich
Beginnen wir also einfach beim Massivhausbau. Bei dieser Bauweise sind die Möglichkeiten der Eigenleistungen die Bauherren selber übernehmen können relativ vielfältig. Schon beim Rohbau können Häuslebauer hier durch einfache Handlangerarbeiten selbst Hand mit anlegen beim Bauen. In einer weiteren Bauphase, beim Innenausbau, ist es möglich bei der Anbringung der Innenisolierung mitzuhelfen. Allerdings ist es gerade in dieser Bauphase sehr entscheidend, welche Qualifikationen der Bauherr mitbringt. So können Bauherren, die hauptberuflich als Elektriker, Installateur, Maler oder Fliesenleger tätig sind, bei diesen Arbeiten eine relativ hohe Einsparung durch Eigenleistungen erbringen . Dasselbe gilt bei Arbeiten, die in der Endphase des Innenausbaus nötig werden, hierzu zählen Malerarbeiten, Tapezierarbeiten, Fliesenlegen oder Bodenbelagsarbeiten. Auch hier lässt sich einiges an Geld sparen, wenn diese Arbeiten entweder ganz oder teilweise in Eigenarbeit ausgeführt werden.
Auch der Fertighausbau bietet viele Eigenleistungsmöglichkeiten
Die Fertigbauweise ermöglicht Bauherren allerdings ebenso einiges an Eigenleistungen. Die meisten Fertighaushersteller bieten Fertighäuser in verschiedenen Ausbaustufen an, je nach handwerklichem Geschick und Vermögen können die Käufer von Fertighäusern daher ebenfalls durch Eigenleistungen stattliche Beträge einsparen. Hierzu liefern die Fertighaushersteller ihren Kunden komplette Ausbaupakete, diese enthalten dann alle zur Fertigstellung der verschiedensten Gewerke notwendigen Materialien. Der Bauherr kann diese dann in Eigenregie einbauen oder installieren, der hierfür ansonsten anfallende Arbeitslohn wird komplett eingespart. Übrigens sind hierbei verschiedene Varianten möglich, die es Bauherren ermöglichen nur ganz bestimmte Arbeiten innerhalb einer Ausbaustufe selber auszuführen und Arbeiten die eine entsprechende Qualifikation erfordern dann von Fachleuten ausführen zu lassen.
Beim Bausatzhaus kann die meiste Eigenleistung erbracht werden
Größtmögliche Einsparungen sind beim Hausbau in Bausatzweise möglich. Hierbei mauert der Bauherr seine eigenen vier Wände Stein auf Stein selbst in die Höhe. Nur die Architektenleistungen und die Bauleitung werden von der Herstellerfirma geliefert. Der Ein-und Ausbau aller Gewerke wird dann ebenfalls überwiegend in Eigenleistung vom Bauherrn selber übernommen, die Einsparungen sind dadurch selbstverständlich enorm hoch. Allerdings erfordert diese Art des Hausbaus immense Anstrengungen, auch die Dauer bis das Haus bezugsfertig ist muss mit einem erheblich längeren Zeitaufwand veranschlagt werden, als dies bei herkömmlicher Bauweise der Fall ist. Ebenso empfiehlt es sich unbedingt, dass auch weitere Helfer beim Hausbau mit Hand anlegen. Idealerweise sind hier Helfer willkommen, die ohnehin einen bauhandwerklichen Beruf ausüben. Die Erstellung eines Bausatzhauses in überwiegender Eigenarbeit ist daher nur dann zu empfhehlen, wenn Zeit keine allzu große Rolle spielt, Bauherren bauhandwerklich versiert und qualifiziert sind sowie eine größere Anzahl von unentgeltlich mitarbeitenden Bauhelfern vorhanden ist. Resümierend bleibt festzuhalten, dass durch Eigenleistungen beim Hausbau ganz erheblich Geld eingespart werden kann. Hierdurch wird es für viele sogar überhaupt erst möglich eine Immobilie neu zu bauen. Allerdings darf dabei dann keineswegs vergessen werden, dass viel Eigenleistungen auch einen hohen Zeitaufwand bedeuten und zumeist auch bauhandwerkliche Qualifikationen voraussetzen. Ansonsten ist die "Muskelhypothek" eine ganz hervorragende Möglichkeit, um beispielsweise fehlendes Eigenkapital zu ersetzen. Banken erkennen Eigenleistungen beim Hausbau übrigens als Eigenkapitalersatz an, somit wird der Beleihungsauslauf der Hypothekenfinanzierung dann grundbuchmäßig oft in einer besseren Rangfolge bewertet, dies führt dann wiederum zur Gewährung eines günstigeren Zinssatzes und somit zu einer insgesamt geringeren monatlichen Leistungsrate bei der Finanzierung. |