Die Energiekosten steigen und mal ehrlich, wem macht es noch Spaß, einen Blick auf die Jahresendabrechnung zu werfen. Dabei sind die meisten Haushalte gar nicht so abhängig von den Energielieferanten, wie sie denken. Auch viele Experten im Energiewesen fordern vermehrt eine dezentrale Energieversorgung. Einfach gesagt, Strom und Wärme sollen im eigenen Haus erzeugt werden. Vor allem die Solarindustrie hat sich durch den gesteigerten Wunsch nach Unabhängigkeit weiterentwickelt. Zusätzlich werden immer neue und bessere Generationen von Solarzellen hergestellt. Die heutigen Arten können bereits im Industriebereich 20 % des Sonnenlichts verwerten. Noch bessere Generationen sind in Arbeit. Zur Erzeugung der benötigten Wärme für Heizung und Wasser erfolgt besonders in Einfamilienhäusern viel über Wärmepumpen. Beim gegenwärtigen Stand sind es die Erdwärmepumpen, die über das Jahr verteilt die größte und vor allem eine stabile Ausbeute liefern.
Strom und Wärme in einem Zug
Doch wie wäre es, wenn Strom und Wärme gleichermaßen erzeugt werden können. Möglich machen dies die Blockheizkraftwerke. Bislang waren die großen Exemplare für den einfachen Verbraucher kaum erschwinglich, wurden jedoch in Industrieanlagen und großen Komplexen eingesetzt. Eine neue Entwicklung in den letzten Jahren sind die Mini-Blockheizkraftwerke. Ihre Leistung ist um einiges geringer als die ihrer großen Verwandten, doch das ist kein Nachteil. Denn wirklich effektiv laufen die BHKWs nur, wenn sie ein ständig, möglichst gleichbleibendes Maß an Wärme erzeugen. Die Funktionsweise ist dabei ähnlich einem Motor. Durch einen Brennstoff wird Bewegung und Wärme erzeugt. Doch im Gegensatz zum Autoantrieb wird hier alles genutzt. Durch die Bewegung der Kolben wird ein Generator betrieben, der Strom erzeugt. Die bei der Verbrennung entstehende Wärme wird zum Heizen genutzt oder kann in Wärmetanks gespeichert werden.
Lohnen BHKWs für jeden Haushalt?
Die Anschaffung eines Mini-Blockheizkraftwerkes ist sehr teuer. Im Regelsatz fast doppelt so viel, wie ein gewöhnlicher Heizkessel. Doch Besitzer profitieren von einer staatlichen Förderung, die durch das Energie-Kopplungs-Gesetz gesichert ist. Jede erzeugte Kilowattstunde Strom wird mit 5,1 Cent unterstützt. Zusätzlich kann überschüssiger Strom ins Netz gespeist werden. Als Brennstoff dient meist Erdgas. Doch kann dies auch durch Biogas ersetzt werden. Beide Sorten sind von der Mineralölsteuer befreit. Rechnet man all diese Ersparnisse und zusätzlichen Einkommensmöglichkeiten mit ein, hat sich ein Mini BHKW nach etwa 5-7 Jahren verrechnet. Und die Ergiebigkeit steigt, je länger das Gerät läuft. In kleinen Haushalten sind sie jedoch nicht immer ratsam. Hier könnte eine gewöhnliche Heizung den größeren Effekt haben. Das eigene Heim sollte immer auch den eigenen Interessen entsprechen. Von der Wahl der Energieversorgung bis hin zum Briefkasten vor der Haustür sagt jedes bisschen etwas über den Charakter des Besitzers aus. |