Ohne Luxusgüter gäbe es keinen Handel in der Welt. Ohne Luxusgüter wäre die Welt etwas trister und sicherlich auch langweiliger. Fragt man einen Mitteleuropäer, was Luxusgüter sind, so nennt er vielleicht die Yacht, den Ferrrari und die Rolex. Stellt man die gleiche Frage einem Afrikaner nennt dieser vielleicht ein Bett, saubere Kleidung und den Wasserhahn im Haus. Das, was für den Menschen, ganz unabhängig von seiner Herkunft, zum Leben unbedingt nötig ist, lässt sich leicht zusammenfassen. Sauerstoff zum Atmen, Wasser und Nahrung, um sich zu ernähren, Schutz vor Hitze und Kälte, um gesund zu bleiben. Fasst man diese Tatsachen etwas weiter, gehören Kleidung und Unterkunft dazu, aber auch Arbeit, um seine eigene Versorgung und die seiner Familie gewährleisten zu können. Nicht zuletzt gehören immaterielle Dinge zu einem Leben dazu, dass Menschen wachsen und reifen lässt. Verlässliche Beziehungen sind Bestandteil für ein gelingendes Leben. Gesellschaftlich gesehen ist das aber immer mehr ein Luxus, der eigentlich keiner sein sollte, den längst nicht mehr alle Menschen mehr erleben. Daher ist es zum Beispiel auch unerlässlich, Beziehungen zu pflegen, endlich wieder einen Brief zu schreiben, eine Antwort aus dem Briefkasten zu holen und sich darüber freuen können. Luxusgüter im eigentlichen Sinne sind Genussmittel oder Gegenstände, die man nicht zum Leben braucht, auf die man durchaus verzichten kann. Ein riesiges Anwesen, der Bentley vor der Tür, ein eigener Gärtner und die hauseigene Sauna gehören genauso dazu wie die Kreuzfahrt mindestens einmal im Jahr und der Zweitwohnsitz in Monaco. Dass Menschen im Luxux leben wollen und überhaupt können, über die entsprechenden Mittel verfügen, ist Ausdruck einer immer aufstrebenderen Gesellschaft und nicht minder auch Zeichen eines gewissen Werteverfalls. Luxusgüter sind Zeichen von Verschwendung, Zeichen von sinnlosem Verprassen von Geld und Zeit. Das Gefälle von jenen Menschen, die dem frönen können und jenen, die an der Armutsgrenze leben müssen, wird immer größer. Die Länder der Nordhalbkugel unserer Erde sind prädestinierte Luxusgüterbenutzer, die in großen Teilen ohne Abwägen der Folgen Ressourcen verschwenden, um den eigenen Nutzen davon zu haben. Der Gebrauch von Luxusgütern hat nicht selten Auswirkungen auf den Charakter, denn die Sicht verschiebt sich, was notwendig und was überflüssig ist. Geht man regelmäßig Golfen oder zum Tennis, fährt man ein teures Auto oder trägt Designermode, so zieht das Folgekosten nach sich. Das richtige Equipment muss her, die passende Ausstattung, körperlich einwandfreie Fitness und Pflege am besten mit einem Personalcoach sind somit natürlich nötig - aber eben nicht wirklich.
Leben könnte man auch ohne dies alles
Jeder von und muss sich die Frage nach den Prioritäten stellen und nach dem, was uns bestimmen darf. Ist es der immer unzufriedenere Blick auf das, was die anderen haben und das ständige Streben nach mehr von allem oder die Einsicht, dass Genügsamkeit und ein gewisser Verzicht letztlich zufriedener macht? Eines steht aber fest: Was auch immer man sich gönnt und als absolutes Luxusgut einstuft, weil es eigentlich unnötig ist - ein Briefkasten am Haus ist es nicht, denn der verbindet uns mit dem echten Leben und ist somit mehr als notwendig. |