Jeder kennt ihn, niemand mag ihn: Rost. Früher oder später lässt er sich auf jedem Gegenstand aus Eisen oder Stahl nieder, macht häßliche rot-braune Flecken und zerstört das Material. Rost kann die Karosserie eines Autos, Nägel, Scheren und auch Briefkästen gleichermaßen beschädigen und in Folge zerstören. Doch was ist Rost eigentlich? Rost entsteht, weil Stahl und Eisen die Eigenschaft haben, mit Sauerstoff aus der Luft und mit Wasser chemisch zu reagieren. Vollkommen verhindern ließe sich Rost folglich also nur durch Fernhalten von Sauerstoff und Feuchtigkeit, z.B. durch Überziehen mit unedleren Metallen oder Beschichtungen aus Kunststoff. Ist eine solche Schutzschicht jedoch einmal beschädigt, entstehen durch die chemische Reaktion von Eisen oder Stahl mit Sauerstoff und Wasser die gefürchteten Eisenoxide und Eisenhydroxide, oder, einfacher ausgedrückt - Rost. Dieser Rost ist porös und hält dadurch die Feuchtigkeit - dies beschleunigt den Prozess zusätzlich. Was kann man nun jedoch tun, wenn ein Gegenstand einmal vom Rost angegriffen ist? Hierzu sind im Handel sogenannte "Rostumwandler" erhältlich. Diese werden auf den Rost aufgetragen, beenden den Oxidationsprozess und kehren ihn sogar um, indem der Rost wieder in stabile Eisenverbindungen umgewandelt wird. Dabei wird das behandelte Metall jedoch nicht mehr glänzend, sondern es bildet sich eine stumpfe, dunkelgraue Schicht. Die meisten der heute erhältlichen Rostumwandler enthalten Phosphorsäure: Diese Säure reagiert mit den Eisenoxiden und Eisenhydroxiden und wandelt sie in Eisenphosphat und Wasser um - die so entstandende Schicht ist nicht mehr porös, sondern fest und somit wieder hart, beständig und schützt vor weiterer Korrosion. Außerdem ist die Schicht lackierbar. Um jedoch ein gutes Ergebnis zu erhalten, sollte vor der Behandlung mit Rostumwandler der lose Rost entfernt werden: Im Heimgebrauch durch Abschleifen oder Abbürsten, besonders professionell jedoch durch Sandstrahlen des Gegenstandes. So wird garantiert, dass auch wirklich der gesamte Rost erreicht und umgewandelt wird. Häufig sind im Handel erhältliche Rostumwandler bereits mit Decklacken oder zumindest mit einer Grundierung vermischt. Dies macht die Arbeit zwar einfacher und schneller, jedoch verbleibt der Rostumwandler auf dem Gegenstand, was nicht ganz umproblematisch sein kann. Da Rost und Rostumwandler in einem bestimmten Verhältnis miteinander reagieren, kann es sein, dass entweder nicht der gesamte Rost umgewandelt wird und somit restlicher Rost unter der Grundierung oder dem Lack verbleibt, oder aber Phosphorsäure überbleibt, die ein perfektes Lackierungsergebnis beeinträchtigen kann. Daher ist bei Gegenständen, die tatsächlich langfristig geschützt sein sollen und auch eine tadellose Optik haben sollen, zu empfehlen, einen abwaschbaren Rostumwandler zu benutzen - dieser kann je nach Bedarf aufgetragen, aber auch wieder entfernt werden. Sollte also tatsächlich einmal Auto, Zaun oder Briefkasten vom Rost befallen sein, gibt es durchaus eine Möglichkeit, diesen wieder loszuwerden und den Gegenstand wieder in voller Pracht erstrahlen zu lassen. Allerdings sollte man dabei genau und ordentlich vorgehen, um dann auch wieder für lange Zeit "rostfrei" zu sein. |